Am 9. November 2025 wurde die Lebensinsel – Sinnesgarten auf besondere Weise in den Blick genommen – ein Ort auf dem Neuen Friedhof, der Trauer und Leben miteinander verbindet.
Ein Ort des Wandels und der Begegnung
20 Interessierte kamen in die Interims-Trauerhalle, um die Auftaktveranstaltung mitzuerleben.
Bereits beim Ankommen erfüllte die sanfte Musik der Handpanspielerin Claudia Fischer den Raum und schuf eine Atmosphäre der Ruhe und Offenheit.
In ihrer Begrüßung hießen Christian Loose und Gabi Schreiber von Seiten der Stadtwerke Offenbach, die Anwesenden im Namen des Projekts Treffpunkt Friedhof herzlich willkommen.
Sie erinnerten daran, dass der Friedhof nicht nur ein Ort des Abschieds und der Trauer ist, sondern auch ein Raum des Lebens, der Begegnung und des Wandels.
„Mit den Neuen grünen Orten auf dem Neuen Friedhof wollen wir Räume schaffen, die von Menschen belebt werden – von Trauernden, Schulklassen, Seniorengruppen oder Spaziergängerinnen, die hier zur Ruhe kommen möchten“, so Schreiber.
Andreas Kaufer-Moreth, Gemeindereferent und Künstler skizzierte im Folgenden die bisherige Entwicklung dieses Kooperationsprojektes und verband es mit der Vision, dass diese besonderen Plätze durch die Menschen und Gruppierungen belebt und mit Sinn gefüllt werden können.
Kunst, Natur und Spiritualität im Dialog
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung der künstlerischen Gestaltung.
In Kooperation mit der Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender entwickelten die Künstler Jürgen Eckrich und Stephan Starischka Ideen, um den Sinnesgarten als Erfahrungsraum weiterzuentwickeln.
Eckrich präsentierte das Modell eines lichtdurchfluteten Portals, das den Übergang vom Alltag in einen Raum der Achtsamkeit symbolisiert.
Starischka lenkte den Blick zunächst auf die beiden abgestorbenen Habitatbäume, die noch voller Leben stecken. Diese Bäume werden im Frühjahr 2026 eine künstlerische Veränderung erfahren.
Mit ansprechenden Impulsen lud der Künstler die Anwesenden ein sich selbst mit dem Thema Baum als Lebensbaum in Verbindung zu setzen. Anhand verschiedener Holzskulpturen wurden die Gäste gebeten, mit den dargestellten Ideen in Resonanz zu gehen und erste Eindrücke miteinander zu teilen. Der Text „Farben der Trauer“ zu den Klängen der Handpan bildete den Abschluss der Vorstellung.
Anschließend luden die Veranstaltenden dazu ein, den Ort „Lebensinsel – Sinnesgarten“ aufzusuchen und den Ort mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu erleben. Am Ende bildeten alle Anwesenden einen Kreis. Jede und jeder war eingeladen, ein persönliches Wort, eine Assoziation zu diesem Ort auf eine Karte zu schreiben, es laut auszusprechen und es an einen der Habitatbäume anzuheften. Diese Worte werden für dem Künstler Inspiration zur Weiterarbeit des „Wortbaumes“ sein.
Mit einem leisen Musikstück und einem Dank an alle Mitwirkenden klang die Veranstaltung aus.
Hintergrund
Das Projekt Lebensinsel – Sinnesgarten ist Teil der Initiative Neue grüne Orte auf dem Neuen Friedhof Offenbach am Main und wird belebt vom Treffpunkt Friedhof, der ökumenischen Hospizbewegung Offenbach und der Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender (GSK).
Der Sinnesgarten lädt Besucherinnen und Besucher ein, mit allen Sinnen wahrzunehmen, zu verweilen und in der Natur Trost und Kraft zu finden. Ausführliche Informationen zu den „neuen grünen Orten“ finden Sie hier:
Text: Andreas Kaufer-Moreth
Fotos: Linnea Kempf, HfG Studentin, begleitet dieses Projekt fotografisch